CARBONIZATION

Kohle und Moor haben eine nicht ganz offensichtliche Verbindung.

Doch wenn man sich die Entstehung von Kohle anschaut, dann ist deren Vorstufe Torf, welcher sich in Mooren bildet. Torf entsteht in Senken mit stehendem Wasser. Pflanzenreste, die sich darin sammeln werden nicht oder nur unvollständig zersetzt. Es entsteht ein Niedermoor, das langsam verlandet. Wenn sich die Moor Oberfläche vom Grundwasser der Senke abgekoppelt entwickelt sich daraus ein Hochmoor, welches speziell an das Leben im Moor angepasste Pflanzen beheimatet. Wird diese Torfschicht von anderen Erdschichten bedeckt, wird daraus unter Druck und hohen Temperaturen Kohle. Auf der Zeitachse betrachtet sind die heutigen Braunkohlevorkommen und Moore zwei Stadiendes gleichen Prozesses.

Diese Beziehung soll das Projekt in künstlerischer Form zum Ausdruck bringen. Torf und Kohle haben eine lange Geschichte als Energieträger und fester Bestandteil unserer Strom- und Wärmeversorgung. Bei der Energiegewinnung verlieren beide mehr und mehr an Bedeutung, dennoch wird Torf heut noch als Kultursubstrat und in der Medizin und Kosmetik verwendet.

Dabei haben Moore eine bedeutende Rolle als effiziente Kohlenstoffspeicher. Auf einer Fläche von 6,2 Millionen km  Moorboden werden 657 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gespeichert. Wald, zum Vergleich, sammeln 372 Milliarden Tonnen Kohlenstoff auf 33,3 Millionen km. Dies funktioniert aber nur solange sie intakt sind. Ein trockengelegtes Moor hingegen gibt diesen Kohlenstoff wieder an die Atmosphäre ab. Intakte Moore sind zwar geschützt und dürfen nicht weiter abgetragen werden allerdings wurden in der Vergangenheit schon viele trockengelegt. Wodurch sie zum Torfabbau genutzt werden dürfen. Diese Flächen müssen auch wieder Renaturiert werden, dieser Kohlenstoffspeicher ist aber erstmal verloren.