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MODERN LIFE
RUNS ON
ANCIENT ENERGY

BY LAURA LAUBER &

VERONIKA KAIPING

Braunkohle hat 65 Mio. Jahre gebraucht um zu entstehen; enorme Mengen davon abzubauen und zu verbrennen hat nur etwas mehr als 200 Jahre gedauert.

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FOSSILE ENERGIE

Das Leben, das wir hier, in einer westlichen industrialisierten Gesellschaft führen, ist durchdrungen von fossiler Energie und fossilen Rohstoffen. Sie sind Treibstoff, Heizmittel, Dünger und Grundlage von Kunststoffen oder auch Medikamenten. Die Abhängigkeit ist groß, auch wenn es inzwischen nachhaltigere Technologien gibt. Auch stellt sich die Frage: Wären wir auch ohne sie je so weit gekommen?

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Die Industrialisierung nahm Ende des 18. Jahrhunderts in England richtig Fahrt auf, als die mit Kohle betriebene Dampfmaschine erfunden wurde. Damit wurde zunächst das Wasser aus Kohlegruben gepumpt, dann Textilmaschinen angetrieben und schließlich die Eisenbahnen bewegt. Das erm glichte einen intensiven Abbau der Kohle, die

schlie lich Industrie und Haushalte mit Strom versorgte. Doch wo kommt die Energie der fossilen Brennstoffe her, die wir nutzen?

Fossil kommt von lateinisch fossilis ‚ausgegraben‘ und „ist ein Zeugnis vergangenen Lebens der Erdgeschichte, das  älter als 10.000 Jahre ist“[1] . Vor vielen Millionen Jahren bedeckten üppige, urzeitliche Wälder die Erde. Abgestorbene Pflanzen verwandelten sich, bedeckt von Wasser oder Sedimenten, durch den Prozess der Inkohlung im Laufe der Zeit zu Kohle. Braunkohle ist vor 20 bis 65 Mio. Jahren entstanden, Steinkohle sogar vor ca. 300 Mio. Jahren.

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[1] https://www.sdnhm.org/science/paleontology/resources/frequent

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Kohle ist damit Millionen Jahre alte Sonnenenergie, konserviert in Pflanzenresten. Unter Verwendung des Pflanzenfarbstoffs Chlorophyll nutzten die Pflanzen die Energie des Sonnenlichts, um aus Kohlendioxid und Wasserstoff organisches Material zu bilden. Erhebliche Mengen des Treibhausgases wurden gebunden, die durch Abbau und

Verbrennung wieder in die Atmosphäre abgegeben werden. 

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Kohleatlas : Daten und Fakten über einen globalen Brennstoff / Heinrich-B ll-Stiftung und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, 2015

Seit der industriellen Revolution haben die Menschen die Konzentration von Kohlendioxid, Methan und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre extrem ansteigen lassen. Keine andere Energiequelle trägt so sehr zum Treibhausgasausstoß bei wie die Kohle. Folgen sind die Zerstörung von Ökosystemen, Luft- und Umweltverschmutzung und die voranschreitende Erwärmung des Klimas. Weitere Folgen dieses exzessiven Wachstums sind Wohlstand, Infrastruktur und technischer Fortschritt.

Braunkohle hat an die 65 Mio. Jahre gebraucht um zu entstehen; enorme Mengen davon abzubauen und zu verbrennen hat nur etwas mehr als 200 Jahre gedauert. Der ganze Fortschritt dieser, unserer Zeit fußt auf einem

endlichen und uralten Rohstoff.

Die beachtliche Diskrepanz zwischen diesen Zeiträumen veranschaulichen wir mit unserem Projekt. Ein 10m langer Zeitstrahl der mit den Ursprüngen der Braunkohle beginnt und im Jetzt endet. Die letzten 270 Jahre entsprechen genau 0,0415mm des 10m langen Zeitstrahls. Um sie für das menschliche Auge sichtbar zu machen, haben wir am Ende des Zeitstrahls ein Mikroskop installiert. Ein Blick hinein offenbart die wichtigsten Entwicklungen, die in diese Zeit fallen.

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VORSCHAU ZUM MODELL

Den Zeitstrahl können Sie sich hier näher anschauen:

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